Tablets für Dummies - Die Basics
Tablets sind Mini-Computer, die vollständig auf die Fingerbedienung ausgerichtet sind. Dabei orientieren sie sich mehr an der Smartphone- und Mobilfunk-Technik, als an klassischer PC-Technik. Böse Zungen behaupten Tablets wären übergroße Smartphones.
Auch wenn Tablets dem Äußeren nach keinem klassischen PC entsprechen, sind es doch Mini-Computer, die gefühlt die gleiche Rechenleistung haben wie klassische PCs.
Für die scheinbar schnelle Verarbeitungsgeschwindigkeit ist nicht etwas ein schneller Prozessor verantwortlich, sondern eine Reihe raffinierter Tricks. So ist das ganze System inklusive der Programmierung darauf ausgelegt, dass die Darstellung und Eingabemöglichkeiten sehr schnell reagieren.
Programmierer von Apps für Smartphone und Tablets müssen mit geringer Rechenleistung und wenige Speicher auskommen.
Sie sind gezwungen die Hardware-Beschleunigung besonders effizient einzusetzen.
So müssen sie an manchen Stellen tricksen oder harte Entscheidungen treffen, die dazu führen, das manche Dinge einfach nicht funktionieren. Letztlich profitiert der Anwender von diesem Sparzwang.
Allerdings haben Tablets einen erheblichen Nachteil. Wegen der kürzeren Entwicklungszeit im Vergleich zu normalen PCs, veralten die Geräte sehr schnell. Zögert der Hersteller bei der Entwicklung von Software-Updates, dann altern die Geräte noch viel schneller. Vor dem Kauf sollte sich der Interessent erkundigen, ob der Hersteller regelmäßig Software-Updates veröffentlicht. Nur so kann der Käufer sicher gehen, dass sein Gerät länger als nur ein Jahr aktuell ist.
Hinweis: Tablets werden gerne mit Tablet-PCs verwechselt. Tablet-PCs zeichnen sich dadurch aus, dass sie PC-Technik enthalten und Windows als Betriebssystem verwenden. Der klassische Tablet-PC versucht typischerweise Notebook-Technik in einen noch kleineren Formfaktor zu pressen. Tablets, ohne PC, sind eine neue Geräte-Kategorie, die voll auf Fingerbedienung ausgelegt ist.
Architektur
Während die klassische Computer-Architektur eine offenen Ansatz verfolgt, versuchen die Hersteller von mobilen Geräten, wie Smartphones und Tablets, alle Fäden in der Hand zu halten. Hardware und Software werden dabei von einem Hersteller kontrolliert und optimiert. Dabei wird auf eine komplizierte Hardware- und Software-Struktur verzichtet. So kann beim Start auf die Hardware-Erkennung verzichtet werden. Das System ist hochintegriert und muss nicht erweiterbar sein. Auch das Nachladen von Treibern fällt weg, weil die Mechanismen von Erweiterungen bereits im Vorfeld festgelegt sind.
Prozessor
In Smartphones und Tablets stecken hochintegrierte Prozessoren, die auch als Systems-on-Chip (SoC) bezeichnet werden. Sie vereinen auf einem Die nicht nur den Haupt- (CPU) und Grafikprozessor (GPU), sondern auch den Speicher-Controller und einige Beschleunigungseinheiten. Teilweise sogar Mobilfunk und GPS.
Ein normaler PC dürfte locker 10- bis 20-mal mehr Rechenleistung haben, als ein Tablet oder Smartphone. Doch schon der billigste Desktop-Atom oder Celeron hat mehr Dampf als ein hochgezüchteter ARM-Prozessor.
So kommt es zu der Entscheidung von Apple auf die Unterstützung von Flash (Adobe), das für den Einsatz auf Desktop-PCs entwickelt wurde, zu verzichten. Man könnte hierzu anmerken, dass Android-Geräte Flash (Adobe) beherrschen, was aber nicht immer ohne Probleme bleibt. Der Flash-Player braucht viel Rechenleistung und saugt regelrecht den Akku leer.
Trotz geringer Rechenleistung können Anwender ihr mobiles Gerät komfortabel und schnell bedienen. Damit das möglich ist verteilt das Betriebssystem die einzelne Aufgaben auf verschiedene Beschleunigungseinheiten. Der Hauptprozessor hat daher mit den vielen hübschen Effekten, zum Beispiel das Skalieren der Bildschirmdarstellung, nichts zu tun. Darum kümmern sich spezialisierte Rechenkerne.
Arbeitsspeicher
Während PC-Software dank "virtuellem Arbeitsspeicher" praktisch unbegrenzt Speicher anfordern darf, muss ein Smartphone oder Tablet mit einer geringen Speichermenge auskommen.
Prinzipiell wäre es denkbar, dass auch Tablets einen großen Arbeitsspeicher haben, doch der zieht viel Strom und verkürzt die Akkulaufzeit. Da es für Anwendungen auf Tablets und Smartphones keinen Grund gibt, im Hintergrund zu laufen, wird den Apps beim App-Wechsel einfach Rechenleistung und Arbeitsspeicher entzogen. Somit brauchen Tablets bei weitem nicht so viel Arbeitsspeicher, wie vollwertige Computer.
Dateneingabe und Datenausgabe
Ein Touchscreen erlaubt innovative Bedienkonzepte mit Gesten, die sich teilweise intuitiv erschließen. Wie zum Beispiel Tippen und Wischen. Für die Fingerbedienung braucht es auch größere Bedienelemente, die auf den vergleichsweise kleinen Displays viel Platz benötigen.
Die Bedienungs- und Gestaltungsfreiheit, wie es PC-Software zulässt, kann man auf einem 10-Zoll-Tablet oder einem noch kleineren Smartphone nicht nachbilden. Für die Erstellung aufwendiger Inhalte muss auch weiterhin ein Desktop-PC herhalten.
Ein Tablet oder Smartphone eignet sich hauptsächlich für den Konsum von Informationen oder zur Unterhaltung.
Schnittstellen
Tablets müssen häufig auf die Unterstützung von externen Schnittstellen verzichten. Der USB erfordert eine Treiberinfrastruktur, die zwangsläufig zu Kompatibilitäts- und Stabilitätsproblemen führt. Im Sinne der Anwender ist es eine kluge Entscheidung möglichst auf viele externe Schnittstellen zu verzichten. Wer Tablets und Smartphones seiner eigentlichen Bestimmung nach benutzt, der wird einen USB-Port nicht vermissen. Ein Tablet ist schließlich kein PC-Ersatz.
Energieversorgung
Tablets werden aus einem Akku mit Energie versorgt, der regelmäßig aufgeladen werden muss. In der Regel reicht die Akkuladung für mehrere Stunden Dauernutzung locker aus.
Das Display und die Elektronik bezieht den größten Teil der Energie aus dem Akku, der auch einen großen Teil des Geräts einnimmt. Dank dünner Akku-Technik sind flache Geräte möglich.
Zukünftige Entwicklung
Der mobilen Computertechnik steht wie der PC-Technik ein Wettrüsten bevor. Während 0815-Computer heute für die meisten Anwendungen schnell genug sind, müssen selbst Top-aktuelle Tablets und Smartphones mit wenig Rechen- und Systemleistung auskommen. Doch in wenigen Jahren dürfte die Leistung von Tablets und Smartphones zu den Desktop-Computern aufschließen. Beflügelt vom Interesse der Anwender an Tablets und Smartphones.
Doch die technische Ausstattung wird über Jahre weiterhin durch die Akku-Leistung begrenzt. Es gibt nur zwei Wege. Entweder steigt die Leistungsfähigkeit des Akkus oder Display und Elektronik werden trotz Leistungssteigerung sparsamer.